Schiefes unter'm Weihnachtsbaum

Frohe Weihnachten ihr Naschkatzen 
Vorab: Entschuldigt bitte diesen ellen langen Beitrag! Aber ich habe versucht euch alles gut und verständlich zu erklären und alle Rezepte gut zu erläutern.
Wenn schon der Tannenbaum auf keine Fälle schief sein darf, dann aber die Weihnachtstorte!
Ich wollte schon lange eine Topsy Turvy Torte herstellen, hatte aber immer ein bisschen Bammel, ob das so klappt. Ich habe oft gelesen, dass man sie nicht füllen kann und dass das sowieso überhaupt nichts für Anfänger ist. Ich hatte riesigen Respekt vor dieser Torte und wollte sie füllen - immer hin habe ich dann auch gefüllte gefunden, was mich ein wenig bestärkt hat! Hier wurde aber immer Buttercreme oder Ganache genutzt, ja das wird auch richtig gut fest. Aber das wollte ich so gar nicht... vorallem mag das auch niemand aus meiner Familie. Also habe ich mir einfach selber zwei Füllungen überlegt, die super lecker schmecken und stabil sind!


Unten befindet sich eine Mischung aus meinen Lebkuchen-Cupcakes und dem Wunderkuchen mit einer Orangen-Marzipan-Füllung und Zartbitter-Ganache.

Oben gibt es Wunderkuchen mit Apfel-Cidre und einer Cranberry-Karamell-Füllung und ebenfalls Zartbitter-Ganache.


Ich wollte bei beiden Kuchen etwas weihnachtliches und winterliches, aber ich wollte nicht das typische wie Bratapfel, Kirschen mit Zimt... Und so hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich zufrieden mit der Kombination war.
Der Boden für die untere Torte, der Lebkuchen-Boden ist einfach super lecker, er ist saftig und sehr aromatisch aber trotzdem stabil genug für solch eine Torte. Die Füllung habe ich aus Orangensaft und Marzipan hergestellt, das ist einfach ein Klassiker, der untrennbar mit Weihnachten verbunden ist. Die Kombination der unteren Torte... unglaublich lecker! Und natürlich könnt ihr so auch eine normale Torte backen, die nicht Topsy Turvy wird! Zartbitter-Ganache verwende ich mittlerweile ausschließlich bei Torten, es sei denn, es ist anders gewünscht. Alles andere finde ich einfach viel zu süß.
Für das Design habe ich mir ein typisches verschneites Dörfchen gewünscht und die Häuser aus Rollfondant bereits einige Tage vorher vorbereitet. Diese habe ich noch nach dem ankleben an den Fondant mit Royal Icing verziert.


Für die obere Etage habe ich etwas im Internet gestöbert, dort habe ich Apfel-Cidre Cupcakes mit Cranberry-Topping gefunden. Das war meine Grundlagen.
Übrigens hier ein kleiner Exkurs, Cranberrys sind nicht Preiselbeeren! Cranberrys wurden und werden in Deutschland oft noch als Kulturpreiselbeeren verkauft, sind mit diesen aber nicht einmal verwandt. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass Cranberrys im Vergleich zu Preiselbeeren sehr herb und sauer schmecken!
Aber wieder zurück: Für die Torte habe ich dann einen Wunderkuchen mit Cidre gebacken sowie getränkt und die Böden mit angedickten Cranberrys sowie einer Schicht Karamell bestrichen.
Hier wollte ich es optisch etwas einfacher und klarer halten, daher gibt es lediglich rote Streifen sowie eine Abgrenzung zur Oberseite. Die Seiten sind als kleiner Hingucker mit echten Zuckerstangen dekoriert.

Hier das Rezept für die untere Etage:
Lebkuchen-Torte mit Orangen-Marzipan-Füllung


Lebkuchen-Boden
(Für eine 26er Form. Diesen habe ich 3x gebacken.)

Ihr braucht:
  • 4 Eier
  • 150 g Zucker
  • 150 g Zuckerrübensirup (Grafschafter)
  • 150 ml geschmacksneutrales Öl
  • 300 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 15 g Lebkuchen-Gewürz
  • 120 ml kochendes Wasser
  • 1/2 EL Natron

So geht's:
  1. Heizt den Backofen auf 165°C Ober/Unterhitze vor.
  2. Schlagt die Eier mit dem Zucker schaumig auf, bis die Masse fast weiß ist (ca. 10 - 15 Minuten).
  3. Setzt das Wasser auf und bringt es zum kochen. 
  4. Gebt den Zuckerrübensirup sowie das Öl zum Teig und vermengt es gut.
  5. Gebt das Mehl mit dem Lebkuchengewürz zum Teig und hebt es kurz unter. Nehmt das Wasser von der Flamme und vermischt es mit dem Natron. Gebt alles zum Teig und vermengt es kurz, bis die Masse homogen ist.
  6. Nun gebt alles in eine Springform und backt den Kuchen etwa 50 Minuten. Stäbchenprobe nicht vergessen!

Orangen-Marzipan-Füllung

Ihr braucht:
  • 600 ml Orangensaft
  • 400 g Marzipan
  • 1 Tütchen gemahlene Gelatine

So geht's:
  1. Gebt den Orangensaft in einen Topf. Nehmt 6 EL ab und verrührt diese in einem anderen Topf mit der gemahlenen Gelatine und lasst diese 10 Minuten quellen.
  2. Würfelt das Marzipan und gebt es zu dem Orangensaft. Erhitzt alles und geht mit einem Pürierstab durch die Masse, um sie zu homogenisieren. Schaltet die Platte ab.
  3. Wärmt die Gelatine auf niedrigster Stufe auf, bis sie wieder flüssig wird. Gebt dann nach und nach ca. 6 Esslöffel der Orangen-Marzipan-Masse zur Gelatine um die Temperatur anzugleichen. Nun gebt ihr die Gelatine-Masse in den Topf mit der Orangen-Marzipan-Masse. Rührt alles glatt und lasst die Mischung über Nacht abkühlen. Wenn sie Zimmertemperatur hat, könnt ihr sie auch in den Kühlschrank stellen.

Und hier nun der obere Teil:
Apfel-Cidre Torte mit Cranberry-Karamell-Füllung


Apfel-Cidre Boden 
(Für einen 26er Boden. Hier habe ich den Teig in zwei 20er Formen gebacken.)


Ihr braucht:
  • 4 Eier
  • 200 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 200 ml geschmacksneutrales Öl
  • 200 ml Cidre
  • 300 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver

So geht's:
  1. Heizt den Ofen auf 165°C Ober/Unterhitze vor.
  2. Gebt die Eier mit Zucker und Vanillezucker in eine Rührschüssel und schlagt alles schaumig, bis die Masse fast weiß ist (ca. 10 - 15 Minuten).
  3. Gebt das Öl sowie den Cidre zu der Eier-Masse und verrührt alles, bis es gut verteilt ist.
  4. Siebt nun das Mehl mit Backpulver zur Masse und hebt es unter bis die Masse homogen ist. Gebt alles in zwei 20er Tortenringe und backt den Boden ca. 40-45 Minuten. Stäbchenprobe nicht vergessen!

Cranberry-Karamell-Füllung

Ihr braucht:

  • 2 Gläser Cranberrys (je ca. 380 g Füllgewicht)
  • 45 g Speisestärke
  • Bonne Maman Karamell oder eine Dose gekochte, gezuckerte Kondensmilch (Dulce de Leche)

So geht's:
  1. Wiegt in einer Schüssel 45 g Speisestärke ab. Nehmt nun 6 El Flüssigkeit von den Cranberrys ab und gebt diese zur Stärke. Gebt ihr die Flüssigkeit zur Stärke, entstehen keine Klümpchen. Verrührt alles gut, bis sich die Stärke mit dem Saft verbunden hat.
  2. Kocht die restlichen Cranberrys mit dem Saft auf. Wenn es kocht, gebt die Speisestärke-Saft-Mischung hinzu und verrührt alles gut. Lasst es erneut aufkochen und stellt es dann beiseite zum abkühlen.
  3. Streicht auf die Böden eine Schicht der angedickten Cranberrys, streicht auf die Unterseite des nächsten Bodens eine Schicht Karamell, sodass das Karamell auf den Cranberrys liegt.

Zusammenbau
Schräg gestapelte untere Torte.
  • Schneidet drei der zwei Lebkuchen-Böden in der Mitte durch. Den dritten Boden schneidet ihr schräg, ihr setzt also an einer Seite oben an und kommt unten wieder aus (siehe Abbildung 1 hier an der Seite).
  • Bestreicht die gerade geschnittenen Böden mit Creme und setzt alle vier aufeinander. Bestreicht den letzten geraden Boden ebenfalls mit Creme und setzt den ersten schrägen Boden auf. 
  • Bestreicht diesen ebenfalls mit Creme und setzt den zweiten schrägen Boden so auf, dass die dicken Seiten der beiden schrägen Böden übereinander liegen (siehe Abbildung 2). 
  • So verfahrt ihr auch mit der kleineren Torte, nur das ihr hier statt sechs vier Böden habt. Das heißt ihr teilt einen der Kuchen waagerecht in der Mitte und den anderen ebenfalls schräg wie in der Skizze und füllt die Böden. Dann stellt ihr beide Torten, am besten über Nacht, zum kühlen in den Kühlschrank. 
  • Ist die Torte gut durchgekühlt, braucht ihr ein Cake-Board oder eine Tortenpappe, mit einmal 15 cm Durchmesser und einmal 20 cm. 
  • Setzt das kleine Cake-Board auf die Oberseite eurer kleinen Torte und dreht sie um. 
  • Nun schnitzt ihr vorsichtig, Stück für Stück, schräg von oben nach unten bis ihr die Ränder des unteren Cake-Board erkennen könnt. So wird die Torte unten schmaler als oben. Aus den Resten könnt ihr perfekt Cake-Pops oder Pralinen machen. Jetzt könnt ihr die Torte mit einer Schicht Ganache einstreichen und gut durchkühlen. 
  • Ebenso verfahrt ihr nun mit der großen Torte. Setzt das 20 cm Cake-Board mittig oben auf eure Torte und stürzt sie. Schneidet auch hier vorsichtig schräg von oben nach unten, bis ihr das Cake-Board sehen könnt. Streicht die Torte ebenfalls mit Ganache ein und kühlt sie. 
  • Streicht die kleine Torte mit einer zweiten Schicht Ganache ein und kühlt sie erneut. Nehmt die große Torte aus der Kühlung, ihr müsst nun eine gerade Standfläche für die obere Torte schaffen. Dafür legt ihr ein 15 cm Cake-Board auf die Oberseite der Torte und ritzt mit einem Messer vorsichtig die Umrisse des Cake-Boards in die Ganache. Schneidet nun eine waagerechte Fläche in die Torte (siehe Bilder unten). Bestreicht die Torte und die Standfläche erneut mit einer Schicht Ganache und kühlt sie. 
  • Nun könnt ihr die Torten einzeln mit Fondant überziehen und dekorieren. Ich für meinen Teil habe hier eine Marke benutzt, die ich vorher nicht hatte und sie ist mir dauernd gerissen... darum sieht das auch ein wenig, nun ja.. grausam aus. Aber daraus lernt man ja bekanntlich!
  • Bevor ihr die Torten aufeinander setzt, steckt in die untere Torte etwa 7 Cocktail-Strohhalme, die so lang sind wie die Torte hoch, diese stützen nun die Torte in sich und die obere Torte.
Da war die Torte schon wieder zum Essen auseinander gebaut,
 aber ihr könnt die Strohhalme erkennen!

Törtchen nach dem einstreichen und vor dem sauber abziehen.
Hier seht ihr auch die Plattform, die ich eingeschnitzt habe.













eure Hannah

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen